Newsletter
Auf der Suche nach einem professionellen Übersetzungsdienstleister findet man immer wieder Verweise auf verschiedene Angebote für „Übersetzung“ und „Lokalisierung“ – doch was ist eigentlich der Unterschied? Und wann ist eine Lokalisierung notwendig, wenn du bestimmte Inhalte übersetzen lassen möchtest?
Die Begriffe Übersetzung und Lokalisierung werden häufig als Synonyme verwendet. Tatsächlich ist es aber so, dass die Lokalisierung auf einer Übersetzung aufbaut. Bei der Übersetzung übertragen die Übersetzer:innen den ursprünglichen Text sinngemäß und korrekt in die gewünschte Zielsprache – der Inhalt bleibt dabei unverändert.
Bei sehr sachlichen/informativen Texten stehen die Fakten im Vordergrund – wie etwa bei technischen oder medizinischen Fach- oder Produktinformationen (wie Studienprotokolle, Bedienungsanleitungen oder Geschäftsbilanzen). Mit Texten dieser Art sollen die Leser:innen nicht auf emotionaler Ebene angesprochen werden – hier geht es allein um die korrekte Wiedergabe aller Inhalte des Original-Textes. Für Projekte dieser Art ist eine reine Übersetzung daher völlig ausreichend – Informationen zu den Fachübersetzungen von tolingo findest du hier.
Anders sieht es bei Texten, etwa aus dem Bereich Marketing, aus, bei denen die beabsichtigte Wirkung im Vordergrund steht. Hier geht die Lokalisierung noch einen Schritt weiter als die reine Übersetzung – zusätzlich zur Übertragung in die Zielsprache erfolgt eine Anpassung an die kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Zielgruppe. Doch was genau bedeutet das?
Von mehreren Sprachen gibt es regionale Varianten, die sich in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik mitunter stark unterscheiden. Am bekanntesten sind die Unterschiede zwischen amerikanischem und britischem Englisch, aber auch die einzelnen Versionen des Spanischen in Südamerika oder das in Deutschland gesprochene Deutsch und das Schweizerdeutsch weisen zahlreiche Variationen auf.
Selbstverständlich können die meisten Muttersprachler Texte derselben Sprache aus unterschiedlichen Regionen problemlos verstehen, aber diese werden nicht die gleiche emotionale Wirkung erzielen. Jede:r Marketingexpert:in weiß, dass ein Text, über den man erst lange nachdenken muss, als „irgendwie nicht richtig“ empfunden wird und nicht ansprechend wirkt. Genau der gleiche Effekt entsteht, wenn man als Leser:in immer wieder über mehr oder weniger befremdliche Ausdrücke stolpert.
Erst durch eine für das Zielland passende Wortwahl und geläufige Ausdrücke werden landestypische Assoziationen hervorgerufen, sodass der Text nicht als Übersetzung wahrgenommen wird. Der Lesefluss wird nicht unterbrochen und die Botschaft des Textes kann ungehindert auf die Konsument:innen wirken.
Bei der Lokalisierung werden aber nicht nur aus dem „Fahrrad“ ein „Velo“ und aus den „pants“ die „trousers“ – ebenso wichtig ist die Anpassung an die Gepflogenheiten eines Landes. Um für ein reibungsloses Verständnis zu sorgen, werden u. a. folgende Informationen angepasst:
Wirkliches Fingerspitzengefühl und umfassende, fundierte Kenntnisse des Ziellandes – die sog. interkulturelle Kompetenz – benötigen die Übersetzer:innen für die Anpassung kultureller Normen und religiöser Traditionen im Rahmen einer Lokalisierung. Falsche Bezugnahmen sind hier im besten Fall unverständlich, im schlimmsten Fall zutiefst beleidigend.
Ein gelungenes Beispiel ist die Verwendung des Wortes „Fisch“ anstelle von „Brot“ in Texten von christlichen Missionar:innen, die sich an Eskimos wandten. Der:die Übersetzer:in hat hierbei die beabsichtige Wirkung des ursprünglichen Textes an die spezifischen Besonderheiten der Zielgruppe angepasst. Dadurch hat sich zwar der (sachliche) Inhalt des Textes verändert, aber die vom Verfasser beabsichtige Botschaft wird in neuer Form auf verständliche Art und Weise vermittelt.
Negative Beispiele zeigen dagegen, dass eine nicht durchgeführte Lokalisierung regelrecht geschäftsschädigend sein kann, etwa bei Feiertagsregelungen. Lustige Umschreibungen wie der Satz „Am nächsten Montag werden wir alle mit unseren bunten Osternestern beschäftigt sein“ werden im europäischen Raum vermutlich richtig als Verweis auf den gesetzlichen Feiertag verstanden werden. Kund:innen aus anderen Kulturkreisen, insbesondere Privatkund:innen, ist der Bezug auf diesen christlichen Feiertag dagegen möglicherweise nicht klar und sie werden sich ärgern, wenn beim Kundenservice niemand ans Telefon geht.
Noch stärker ist der Effekt bei Werbebotschaften. In Amerika einen komplexen Service unter Zuhilfenahme eines Vergleichs mit den Cricket-Regeln zu bewerben, ergibt durchaus Sinn, da Cricket in all seiner Komplexität in den USA kaum bekannt ist. Würde die Firma die gleiche Werbung lediglich mit angepasster Schreibweise auch in England schalten, würde sie dadurch mit Sicherheit mehr Spott als neue Kund:innen ernten.
Beispiele von für die Verbraucher:innen lustigen, für die Unternehmen jedoch unglaublich kostspieligen missglückten bzw. fehlenden Lokalisation ihrer Übersetzungen, finden sich besonders häufig bei Produktnamen.
Autonamen
Berühmt-berüchtigt sind etwa der Mitsubishi „Pajero“ (Bedeutung: „Wichser“) oder der Ford „Pinto“ (Bedeutung: „kleiner Pimmel“) – Namen, die im brasilianische Portugiesisch äußerst unvorteilhafte sexuelle Assoziationen hervorrufen und damit die Kund:innen abschreckten.
Ford bemerkte den Fehler später und änderte den Namen zu „Corcel“ („Pferd“), nichtsdestotrotz führte diese missglückte Produkteinführung zu erheblichen Verlusten und einem nicht zu beziffernden Imageschaden.
Coca-Cola
Selbst der internationale Gigant Coca-Cola stolperte auf dem chinesischen Markt ins Fettnäpfchen. Europäische oder amerikanische Firmen übersetzen ihre Namen zumeist ins Chinesische, indem sie diese in Silben zerlegen und ähnlich klingende Schriftzeichen suchen, damit die chinesische Version möglichst wie der ursprüngliche Name klingt.
Der Konzern übersetzte den Markennamen zunächst mit dem sehr ähnlich klingenden „Kou-ke-kou-la“. Leider wurde übersehen, dass dies, je nach Dialekt, als „Kaulquappe beißt in Wachs“, „Beiß in die wächserne Kaulquappe“ oder auch „das mit Wachs gestopfte weibliche Pferd“ verstanden wird und somit alles andere als appetitanregend wirkt. Nachdem der Fehler bemerkt wurde, entschied man sich für das etwas anders klingende, dafür aber wesentlich passendere „Ke-kou-ke-le“, was „schmackhaft und glücklich“ bedeutet.
„Naming Check“ nicht vergessen
Um zu verhindern, dass ein solcher Fauxpas die sorgfältig geplante Markteinführung eines neuen Produkts zunichtemacht, empfiehlt es sich daher dringend, eine sprachliche Überprüfung des Namens (einen sog. „Naming Check“) von einem professionellen Übersetzungsbüro wie tolingo durchführen und diesen ggf. für das jeweilige Zielland lokalisieren zu lassen.
Man sollte meinen, dass die Gefahr für solche sprachlichen Fehlgriffe Marketingfachleuten bekannt ist. Doch Beispiele aus der Wirtschaft zeigen, dass selbst bei so präsenten Aspekten wie dem Namen eines neuen Produkts immer wieder schwerwiegende Fehler gemacht werden. Wenn es selbst hierbei zu Patzern kommt, kann man sich leicht vorstellen, wie schnell Unternehmen sich bei umfangreicheren Texten wie Produktinformationen blamieren können!
Die Frage, ob du deinen Text übersetzen oder lokalisieren lassen solltest, hängt also eng mit dem Zweck des Textes zusammen. Stehen eher die Fakten oder die beabsichtigte Wirkung im Vordergrund? Die oben aufgeführten Beispiele machen klar, warum unter anderem folgende Textarten lokalisiert werden sollten:
Dank des Internets und der Globalisierung stehen den Kund:innen heutzutage nahezu unendlich viele Optionen zur Verfügung. Es bedarf deswegen oft nur einer schlechten Erfahrung, um diese für immer an die Konkurrenz zu verlieren. Und es ist besonders ärgerlich, wenn dies aufgrund von schlechten Erfahrungen geschieht, die sich durch die Zusammenarbeit mit einem professionellen Übersetzungsbüro leicht vermeiden lassen. Wir beraten dich umfassend zu allen Fragen der Lokalisierung!
Die erfahrenen Kundenberater:innen von tolingo haben bereits zahlreiche Projekte für kleine und große Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Sprachen erfolgreich durchgeführt und kennen sämtliche Anforderungen der verschiedenen Sprachdienstleistungen. Die mehr als 6.000 Fachübersetzer:innen in unserem Pool sind aufgrund ihrer Ausbildung und umfassenden fachlichen Erfahrungen – sprachlich sowie kulturell – ausgewiesene Expert:innen für Übersetzungsdienstleistungen und Lokalisierungen aller Art und in allen Sprachen. Daher finden wir immer die besten Übersetzer:innen für dein individuelles Projekt! Wenn du deine Texte jetzt übersetzen oder auch lokalisieren lassen möchtest:
Wir beraten dich gerne kostenlos und unverbindlich zu den Übersetzungs- und Lokalisierungsdienstleistungen von tolingo – kontaktiere uns hier.
Auch wenn es schnell gehen muss, liegt unser Fokus auf der fachgerechten Bearbeitung von jedem Auftrag sowie dem Ausliefern von qualitativ hochwertigen Übersetzungsergebnissen.
tolingo setzt Fachübersetzer:innen ein, die über eine offizielle staatliche Vereidigung für die entsprechende Sprachkombination verfügen. So bist du mit deiner Übersetzung immer auf der sicheren Seite.
Zusätzlich zur reinen Übersetzungsleistung kannst du bei tolingo auch Korrektorats- und Lektoratsleistungen buchen. Der Ausgangstext wird dadurch vor der eigentlichen Übersetzung perfektioniert.