7 Best Practices im medizinischen Terminologiemanagement

Montag, 19. Februar 2024
Terminologiemanagement: 7 Praktiken am Beispiel der medizinischen Übersetzung

Im Bereich der medizinischen Übersetzung ist die präzise und konsistente Verwendung von Terminologie von entscheidender Bedeutung. Eine genaue Übersetzung kann nicht nur das Verständnis zwischen Fachleuten fördern, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden der Patienten gewährleisten. Wir möchten euch hier 7 best practices zeigen, wie ihr durch professionelles Terminologiemanagement genau das bei jeder medizinischen Übersetzung erreichen könnt. 

1. Aufbau einer zentralen Terminologiedatenbank

Eine zentrale Terminologiedatenbank ist das Rückgrat eines effektiven Terminologiemanagementsystems im Medizinbereich. Durch Datenbanken, die zum Beispiel mit Übersetzungstools wie Trados, Multiterm oder memoQ werden alle wichtigen Begriffe für jede Übersetzung gespeichert und können immer wieder abgerufen werden. Sie dienen quasi als zentrale Speicherorte für medizinische Fachbegriffe. So können Übersetzer und Fachleute jederzeit auf konsistente und zuverlässige Informationen zugreifen. Hierbei ist es wichtig, so früh wie möglich mit dem Aufbau zu starten. Je früher die Datenbank in den Übersetzungsprozess integriert wurde, desto schneller sinkt der Arbeitsaufwand und desto früher zeigen sich die Früchte für den Aufwand (ROI).

Terminologiemanagement ROI-1



2. Verwendung standardisierter Terminologien

Die Verwendung etablierter medizinischer Terminologien wie SNOMED CT oder ICD-10 ist unerlässlich, um Missverständnisse zu vermeiden und die Interoperabilität zwischen verschiedenen medizinischen Systemen zu gewährleisten. Standardisierte Terminologien bieten eine gemeinsame Sprache, die von Fachleuten weltweit verstanden wird.



3. Erweiterung der Datenbank

Um die Qualität und Richtigkeit der medizinischen Terminologie in Übersetzungen zu gewährleisten, ist der Ausbau der Datenbank bei neuen Terms unerlässlich. Wenn zum Beispiel zusätzliche Fachbereiche oder neue Produkte in den Übersetzungsprozess mit aufgenommen werden, sollte die Datenbank um die neue Terminologie ergänzt werden. Hierbei ist es nur wichtig nach dem Grundsatz zu handel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

 

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen kann die Präzision und Konsistenz medizinischer Übersetzungen erheblich erhöhen. Diese Technologien können komplexe medizinische Dokumente analysieren und dabei helfen, spezifische Termini und Phrasen zu identifizieren, die kritisch für das Verständnis und die korrekte Anwendung in verschiedenen sprachlichen Kontexten sind. Durch die Nutzung von KI können Übersetzer und Fachleute nicht nur Zeit und Ressourcen sparen, sondern auch das Risiko menschlicher Fehler reduzieren. Das ist besonders in der Medizin wichtig, wo die korrekte Interpretation von Begriffen lebensrettend sein kann. Der Einsatz von Technologie im Terminologiemanagement unterstreicht die Bedeutung eines multidisziplinären Ansatzes, der nicht nur sprachliche, sondern auch technische Kompetenzen vereint, um die Qualität und Sicherheit medizinischer Übersetzungen zu gewährleisten und somit letztendlich die Patientenversorgung zu optimieren. 

 

 

4. Integration von Terminologiedatenbanken in Übersetzungstools

Die Integration von Terminologiedatenbanken in Übersetzungstools ermöglicht es Übersetzern, während des Übersetzungsprozesses schnell und einfach auf relevante Terminologie zuzugreifen. Das verbessert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Genauigkeit der Übersetzungen.



5. Terminologieextraktion

Die Extraktion relevanter medizinischer Begriffe aus komplexen Texten ist eine zentrale Herausforderung. Die Verwendung von Software zur Terminologieextraktion ermöglicht es, spezifische Termini automatisch zu identifizieren. So können häufig genutzte Begriffe schnell und unkompliziert erfasst werden. Der Prozess ist hierbei von entscheidender Bedeutung, um neue oder spezifische medizinische Termini ohne großen Aufwand schnell zu erkennen und in die Terminologiedatenbanken aufzunehmen. Die Automatisierung dieses Schrittes erleichtert Übersetzern die Arbeit und verbessert die Effizienz bei der Bewältigung des ständig wachsenden Umfangs an medizinischem Fachwissen und Terminologien.



6. Validierung durch medizinische Fachleute

Die Validierung von Übersetzungen und Terminologien durch medizinische Fachleute ist ein wichtiger Schritt, um deren Richtigkeit und Angemessenheit sicherzustellen. Fachleute können dabei helfen, potenzielle Fehler oder Ungenauigkeiten zu identifizieren und zu korrigieren. Spezielle Fachübersetzer für die Medizinbranche sind hier eine willkommene und vor allem effiziente Alternative, da sie beide Instanzen in einer Person vereinen.

 

7. Einrichtung von Feedback-Mechanismen

Feedback von Übersetzern, medizinischem Personal und Kunden ist entscheidend, um die Qualität der Terminologie kontinuierlich zu verbessern. Durch Feedback können Probleme identifiziert und Lösungen gefunden werden, um die Terminologiedatenbank zu optimieren.


Fazit

Das effektive Terminologiemanagement im Medizinbereich ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität und Präzision von Übersetzungen. Durch den Aufbau einer zentralen Terminologiedatenbank können Übersetzer und Fachleute sicherstellen, dass medizinische Informationen klar, genau und verständlich kommuniziert werden. Die aufgeführten Praktiken tragen dazu bei, die Qualität der medizinischen Übersetzungen zu verbessern und letztendlich die Patientenversorgung zu optimieren.