Was ist Terminologiemanagement? 3 Tipps für einen erfolgreichen Anfang

Mittwoch, 20. Dezember 2023
Eine Wörterexplosion: Was ist Terminologiemanagement?

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"Terminologiemanagement" klingt zunächst vielleicht etwas unnahbar, dabei ist es jedoch der Schlüssel für eine erfolgreiche Kommunikation internationaler Unternehmen. Oft begegnet man dem Thema Terminologiearbeit anfangs eher vorsichtig. Die Ersterstellung einer Terminologie ist auch mit Aufwand und Kosten verbunden, die sich jedoch schnell wieder einbezahlt haben. Mit diesem Artikel wollen wir die ersten Berührungsängsten angehen, und die Kernkonzepte des Terminologiemanagement aufzeigen. Was bedeutet Terminologiemanagement genau und was brauchst du, damit dein Unternehmen davon profitiert? Wir geben dir 3 einfache, praktische Tipps für den Start und helfen dir dabei, die ersten Schritte zu einer klar definierten und effektiven Unternehmenssprache zu machen.

 


Was verstehen wir unter Terminologiemanagement?

Stell dir vor, jede Abteilung deines Unternehmens würde unterschiedliche Begriffe für dasselbe Produktteil verwenden. Marketing nennt es "Dingsbums" auf der Verkaufsseite, die technischen Redakteure "Dingens" im Handbuch und die Ingenieure haben "Gedöns" auf das Produkt selbst geschrieben.  Woher können die Beteiligten wissen, dass es sich um das gleiche 'Ding' handelt? Um Konsistenz in allen Abteilungen zu erreichen, muss "das Ding" erst einen Namen bekommen. 

Am Anfang der Terminologiearbeit steht deswegen die Benennung. Es geht darum, für jeden Fachbegriff eine einheitliche und verständliche Bezeichnung festzulegen. Dies vereinfacht die Kommunikation zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen und mit Kunden. Ein konsistenter Wortschatz verhindert Missverständnisse und erleichtert den Informationsaustausch. So wird sichergestellt, dass 'das Ding', egal wie es intern genannt wird, für alle Beteiligten eindeutig identifizierbar ist.

 

Was ist Terminologie?

Terminologie ist die Sammlung aller spezifischen Begriffe und Bezeichnungen, die in einem Unternehmen verwendet werden. Sie umfasst sowohl allgemeine Fachbegriffe als auch unternehmensspezifische Ausdrücke.

Eine gut erstellte Terminologie kann dabei Konsistenz und Genauigkeit in der Verwendung fachspezifischer Begriffe gewährleisten, zum Beispiel in der Übersetzung - was wiederum zu einer verbesserten Verständlichkeit und Professionalität führt. Besonders wichtig ist es für global tätige Firmen, die vielsprachig kommunizieren.

Bei der Terminologiearbeit geht es darum, diese Fachbegriffe zu definieren, zu verwalten und regelmäßig zu aktualisieren, um eine klare und genaue Kommunikation innerhalb des Fachgebiets oder Unternehmens und bei der Übersetzung in andere Sprachen zu sichern.

 

Was ist Terminologiemanagement?

Terminologiemanagement bedeutet, Fachbegriffe eines Unternehmens systematisch zu sammeln, zu ordnen und einheitlich zu nutzen. Ziel ist eine klare, einheitliche Sprache, die sowohl intern als auch in der Kommunikation nach außen verwendet wird.

 

Der wichtigste Tipp: "Start early and never stop!" 

Es ist kein Geheimnis: Die Erstellung und Verwaltung einer Unternehmensterminologie sind mit Kosten und Aufwand verbunden. Deswegen treffen wir immer wieder auf große, internationale Unternehmen, die immer noch keine (ausreichende) Unternehmensterminologie haben. 

Die größten Gründe, weshalb die Terminologiearbeit aufgeschoben wird, sind:

  • "Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll"
  • Es gibt keine Zeit
  • Alle sind mit anderen Projekten beschäftigt
  • Terminologiemanagement ist eher "nice-to-have"
  • Es ist teuer und aufwändig

Der wichtigste Tipp, den wir für den Anfang haben, ist jedoch: "Start early and never stop!" (wie es der Terminologe Uwe Mugge formuliert hat). Ja, Terminologiemanagement ist mit Kosten und Aufwand verbunden. Nichts ist aber teurer und aufwändiger, als diesen essentiellen Schritt zu überspringen. Wer die Terminologiearbeit aufschiebt, und aber als Unternehmen wachsen will, kommt früher oder später zu dem Punkt, an dem keinen Weg dran vorbei führt. Für die allermeisten Unternehmen (siehe weiter unten) ist das Terminologiemanagement eben nicht "nice-to-have", sondern eine Notwendigkeit und unverzichtbare Ressource. Und der Preis, dies vorerst aufzuschieben, ist sehr hoch:

"It cannot be repeated too often: Effective terminology management starts long before the first source document in a global campaign is ever written. Terminology stakeholders should decide on new terms for features and functions at the specification stage.

Starting later always leads to changes. And changes are always expensive and time-consuming. A study conducted in the automobile industry indicates that a terminology change at the maintenance stage (i.e. after publication) is 200 times more expensive than a change at the specification stage." (Uwe Mugge

 

 

Hier erfährst du genau, wie du mit uns den ersten Schritt Richtung Terminologiemanagement machen kannst. Eine Sache ist klar: es ist viel einfacher und viel günstiger als wenn ihr es später macht.

 

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Zweiter Tipp: Nutze, was dein Unternehmen schon hat

Und eine Doktorarbeit braucht ihr dazu auch nicht schreiben. Stattdessen solltest du das Wissen und die Ressourcen nutzen, die es in deinem Unternehmen schon gibt. Die Terms/Begriffe sind wertvolle Wissensträger, die es schon in den Website-Texten, Unterlagen, in verschiedenen Abteilungen deiner Organisation gibt. Und sie warten nur darauf, genutzt zu werden. Diese Ressourcen zu sammeln und zu konsolidieren kann den Prozess des Terminologiemanagements erheblich vereinfachen und beschleunigen. Ob in der Technik, im Marketing oder in der Rechtsabteilung – überall gibt es bereits etablierte Begriffe und Konzepte, die eine solide Basis für die Erstellung einer unternehmensweiten Terminologie bieten.

Die Herausforderung besteht dann darin, die  Begriffe zu standardisieren und zu vereinheitlichen. Ein klar definierter Prozess zur Überprüfung und Anpassung der Begriffe ist wichtig, um Konsistenz und Verständlichkeit zu gewährleisten. So wird deine Unternehmenssprache nicht nur abgestimmt, sondern auch zielgerichtet und klar. 

Diesen Prozess der Extraktion (d.h. "Begriffe aus Texten ziehen") kannst du besonders unkompliziert halten: Während der Übersetzung kannst du Terminologie aus dem Datenbestand deines Unternehmens extrahieren lassen. Damit sparst du Zeit und schaffst eine Terminologiebasis, die bereits tief im Kontext deines Geschäftsfeldes verwurzelt ist. Und das beste daran ist, dass wir den Prozess für dich übernehmen können.  Spreche uns dazu gerne an

 

Dritter Tipp: Weniger ist mehr

Die Arbeit mit deiner Unternehmensterminologie ist essentiell, um dein Unternehmen und seine Werte zu definieren. Ein gut durchdachtes Glossar reflektiert die Unternehmenskultur. Dabei gehört aber natürlich nicht alles und jedes ins Glossar. Es ist zwar eine Art digitales Wörterbuch, aber eines, das spezifisch für dein Fachgebiet und dein Unternehmen ist. Mit anderen Worten: Nur Begriffe, die dir und deiner Organisation von Bedeutung sind, gehören ins Glossar. 

Eine erste Empfehlung, wenn es darum geht zu entscheiden, welche Worte mit einzubeziehen, ist deswegen: Weniger ist mehr.  Mit jedem Begriff und mit jeder Sprache steigt die Komplexität, deswegen ist eine gute, effiziente Terminologie auch eine, die nur notwendige Terms beinhaltet.  

 

Was sollte ein gutes Glossar enthalten? 

  • Marken- und Produktnamen
    Einbeziehung aller einzigartigen Namen, die mit deinem Unternehmen verbunden sind.
    Wichtig für die Erkennung und das Branding deines Unternehmens.

  • Branchenspezifische Termini
    Technische Begriffe, die mit deinem Produkt oder Service zusammenhängen.
    Abkürzungen und Akronyme, die konsequent verwendet werden.

  • Slogans und Taglines
    Sollten für Konsistenz und Wiedererkennung in das Glossar aufgenommen werden.
    Entscheidung über Übersetzung oder Beibehaltung im Original.

Was macht eine Terminologie besonders effizient? 

Darüber hinaus teilen die Terms in effektiv verwalteten Terminologien, die sowohl gewinnbringend als auch wertsteigernd sind, oft folgende Eigenschaften. Sie sind:

  • Eindeutig: Jeder Begriff hat eine klare und unverwechselbare Bedeutung. Und zwar nur eine, ohne Synonyme. 
  • Strukturiert: Die Begriffe sind logisch organisiert und leicht auffindbar.
  • Fachsprachlich: Sie verwenden präzise Fachterminologie, die für das jeweilige Fachgebiet spezifisch ist.
  • Geprüft: Alle Begriffe sind auf ihre Richtigkeit und Relevanz hin überprüft worden.
  • Gepflegt: Das Glossar wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.
  • Aktuell: Die Terminologie bleibt stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen im Fachgebiet.
  • So umfangreich wie nötig: Das Glossar enthält alle relevanten Begriffe, bleibt aber auf das Wesentliche konzentriert.
  • Konsistent mit dem TM: Die Terminologie ist mit dem Translation Memory abgeglichen, um Konsistenz über alle Übersetzungen hinweg zu gewährleisten.

 

Daraus wird klar, dass Terminologiemanagement weit mehr als nur eine Sammlung von Fachbegriffen ist. Es ist ein strategisches Werkzeug, das zur Klärung der Kommunikation, zur Markenstärkung und zur Effizienzsteigerung international agierender Unternehmen beiträgt. Indem es Missverständnisse reduziert und die Verständigung vereinfacht, bildet es die Grundlage für eine erfolgreiche, sprachenübergreifende Kommunikation.

Bei tolingo unterstützen wir dich als erfahrener Sprachdienstleister nicht nur mit erstklassigen Übersetzungen, sondern übernehmen auch die Erstellung und Pflege deiner individuellen Terminologien. Mit unserem Fachwissen und unseren Ressourcen sorgen wir dafür, dass deine Unternehmenssprache konsistent und aktuell bleibt – in jeder Sprache. So kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren: dein Geschäft.

 

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