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LisaMai 2025

Übersetzungskosten verstehen und optimieren: Ein Leitfaden für 2025

Die Künstliche Intelligenz verändert unsere Welt und dabei auch die Art, wie wir Texte übersetzen. Was früher nur menschliche Übersetzer leisten konnten, erledigen heute oft Maschinen. Das spart Zeit und scheinbar auch Geld. Doch hinter der Fassade verbirgt sich eine neue Komplexität: Die Kostenstrukturen im Bereich Übersetzungen wandeln sich grundlegend. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen? Wie können Sie sicherstellen, dass Qualität, Effizienz und Preis auch im Jahr 2025 zusammenpassen? In unserem Leitfaden zeigen wir, worauf es jetzt ankommt und wie Sie Ihre Übersetzungskosten verstehen und gezielt optimieren können.

Was bestimmt Übersetzungskosten in 2025?

Aktuelle Markttrends

Die neue Slator Localization Buyer Survey 2025 liefert spannende Einblicke in die Strategien und Erwartungen von Unternehmen, die regelmäßig Übersetzungs- und Lokalisierungsdienste einkaufen. Im Fokus stehen Budgetentwicklungen, der Einfluss von Künstlicher Intelligenz sowie konkrete operative Herausforderungen in der Praxis.

Die Erkenntnisse der Survey zeigen, dass:

  • 40 % der Unternehmen planen, ihr Übersetzungsbudget 2025 zu erhöhen.
    Das sind Hinweis auf wachsende Nachfrage nach Übersetzungsdienstleistungen für die Zukunft.
  • Zudem würden 55 % der Unternehmen bei sinkenden Kosten mehr Content übersetzen, ohne das Budget zu erhöhen.
    Das zeigt einen klaren Fokus auf Effizienzsteigerung statt reiner Kostensenkung​.

Trotz aller technologischen Fortschritte durch KI blieben die Übersetzungspreise im Jahr 2024 bei der Mehrheit der Unternehmen stabil.

  • 54 % berichten von unveränderten Stückpreisen
  • 18 % melden echte Kostensenkungen
  • 24 % registrieren Preissteigerungen

Auch in diesem Jahr wird erwartet, dass die Preise weiterhin sinken werden. Das Spannungsfeld zwischen Kosteneffizienz, Qualität und Technologieeinsatz spitzt sich weiter zu.

KI in der Lokalisierung: Automatisch schneller, nicht automatisch günstiger

Die Hoffnung, dass KI zu umfangreicheren Lokalisierungsprojekten führt, erfüllt sich nur bedingt. Maschinelle Übersetzung senkt zwar die Stückkosten aber nur wenige Unternehmen nutzen diese Ersparnis für mehr Content:

  • Die Mehrheit der Unternehmen möchte bei gleichbleibendem Budget mehr Inhalte verarbeiten mithilfe KI-bedingter Effizienzsteigerung.

  • Fast 40 % planen, die durch KI erzielten Einsparungen direkt in eine Reduktion der Gesamtbudgets umzuwandeln.

  • Nur ein sehr kleiner Teil investiert das Ersparte proaktiv in neue Lokalisierungsinitiativen.

Diese Ergebnisse unterstreichen: KI wird vor allem zur Kostenoptimierung eingesetzt und nicht zwingend zur Expansion.

Die wichtigsten Kostenfaktoren im Überblick

Wie bereits erwähnt wird KI häufig zur Kosteneinsparung verwendet. Um Ihre Übersetzungskosten genauer zu verstehen, werden hier verschiedene Faktoren aufgelistet. Die Kenntnis dieser Faktoren ist wichtig, um Kosten zu kontrollieren und Einsparpotenziale zu identifizieren:

1. Sprachkombinationen und deren Preisunterschiede

Die Wahl der Zielsprachen hat erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten:

  • Häufige Sprachkombinationen (z.B. Englisch-Deutsch, Englisch-Französisch) sind in der Regel kostengünstiger, da mehr Übersetzer verfügbar sind.
  • Seltene Sprachen erfordern spezialisierte Übersetzer und sind entsprechend teurer.

2. Content-Typen und deren Einfluss auf Kosten

Auch der zu übersetzende Inhalt beeinflusst sowohl die Komplexität als auch die Kosten:

  • Technische Dokumente erfordern Fachkenntnisse und spezialisierte Terminologie, was zu höheren Kosten führt.
  • Marketing-Content benötigt kreative Adaptation statt wörtlicher Übersetzung, was komplexer und teurer sein kann.
  • E-Commerce Produktbeschreibungen müssen kulturell angepasst werden und gleichzeitig SEO-optimiert sein.
  • Rechtliche Dokumente verlangen höchste Präzision und fachliche Expertise.

3. Qualitätsstufen und deren Preisauswirkungen

Bei tolingo bieten wir verschiedene Übersetzungspakete an, die unterschiedlichen Anforderungen und Budgets entsprechen:

  • KI-Übersetzung: Maschinelle Übersetzung ohne menschliche Nachbearbeitung, kostengünstigste Option, ideal für interne Dokumente oder Content mit kurzer Lebensdauer.
  • ISO17100-Qualität: Höchster Qualitätsstandard mit zertifizierten Prozessen, unerlässlich für rechtliche Dokumente, Patente und sensible Unternehmenskommunikation.
  • Smart: Intelligente Kombination aus KI und Humanübersetzung mit umfassender stilistischer und fachlicher Überarbeitung. 
  • Premium: Vollständige Fachübersetzung mit 4-Augen-Prinzip (Übersetzung und separates Lektorat). 

Detaillierte Informationen zu unseren Leistungen und Preismodellen finden Sie hier.

4. Dringlichkeit und Expressübersetzungen

Zeitdruck kann die Kosten erheblich beeinflussen:

Die 5 größten Ineffizienzen in Übersetzungsprozessen

In der Studie haben unterschiedliche Unternehmen Hauptursachen für Ineffizienzen in ihren Übersetzungsprozessen herauskristallisiert, hier schonmal eine kleine Übersicht welche Ineffizienzen auftauchen und wie man sie beheben kann. 

kostenoptimieren

1. Manuelle Prozesse statt KI-Automatisierung 

Laut Slator-Report sehen 38 % der Befragten die fehlende Automatisierung als größte Ineffizienzquelle. Dabei bietet Künstliche Intelligenz gerade bei standardisierten Inhalten enormes Potenzial. Doch pauschale Lösungen führen selten zum Ziel: Der Mehrwert entsteht erst, wenn Prozesse differenziert betrachtet werden- je nach Content-Typ, Risiko und Zielgruppe. KI ersetzt den Menschen nicht, sie unterstützt ihn gezielt.

2. Fragmentierte Organisationsstruktur 

Ein weiterer Hebel zur Kostenoptimierung ist die Zentralisierung von Übersetzungsprozessen. Wie der Report zeigt, fehlt in vielen Unternehmen die Koordination zwischen Fachbereichen. Übersetzungen laufen parallel, ohne strategische Steuerung. Eine dezentralisierte Übersetzungsbeschaffung führt häufig zu:

  • Doppelter Arbeit durch parallele Übersetzungsprojekte in verschiedenen Abteilungen
  • Inkonsistenter Terminologie über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg
  • Verlorenen Skaleneffekten durch fragmentierte Lieferantenbeziehungen

3. Überflüssige Überarbeitungszyklen 

Ebenfalls ist ein effektives Terminologie Management wichtig. Uneinheitliche Begriffe führen zu Korrekturschleifen und Missverständnissen und treiben die Kosten in die Höhe. Mit einem gepflegten Glossar und klaren Freigabeprozessen für neue Begriffe lassen sich hier wertvolle Ressourcen sparen.

4. Ineffiziente TMS-Nutzung 

Laut Report beklagen 12 % der Befragten über die hohen TMS-Kosten. ​Die Translation Management Systeme sollten Effizienz schaffen. Jedoch werden diese nicht optimal genutzt:

  • Hohe Lizenzkosten ohne entsprechenden ROI
  • Unzureichende Integration mit bestehenden Content-Management-Systemen
  • Fehlende Anpassung an spezifische Unternehmensanforderungen

5. Multimedia-Content ohne optimierten Workflow 

Mit dem zunehmenden Einsatz von Video-, Audio- und interaktiven Formaten steigen die Herausforderungen:

  • Fehlende spezialisierte Workflows für Multimedia-Inhalte
  • Höhere Kosten für Synchronisation und Untertitelung
  • Komplexe Anforderungen an kulturelle Adaptation

Optimierungsstrategien 2025

Basierend auf den Ineffizienten und unserer Erfahrung bei tolingo empfehlen wir folgende Strategien zur Kostenoptimierung:

1. Optimaler Einsatz von KI je nach Content-Typ

Die intelligente Kombination von KI und menschlicher Übersetzung bietet erhebliches Einsparpotenzial:

Content-Typ Empfohlene Methode Begründung
Interne Kommunikation KI-only Hohe Geschwindigkeit, geringes Risiko
Support-Dokumentation KI + Light Post-Editing Gute Balance aus Qualität und Kosten
E-Commerce Produktbeschreibungen KI + Full Post-Editing Optimiert für Conversion-Rate
Marketing-Kampagnen Smart-Übersetzung Kreativität und kulturelle Nuancen erfordern menschlichen Input
Rechtliche Dokumente Premium-Übersetzung Höchste Genauigkeit erforderlich

2. Effektives Terminologiemanagement

Investitionen in Terminologiemanagement zahlen sich mehrfach aus:

  • Konsistente Markensprache: Stärkung der Markenidentität über alle Märkte hinweg
  • Schnellere Übersetzungen: Weniger Rückfragen und Klärungsbedarf
  • Höhere Wiederverwendungsrate: Mehr Matches in Translation Memories

ROI-Berechnung: Jede Stunde, die in Terminologiemanagement investiert wird, spart typischerweise 3-5 Stunden bei zukünftigen Übersetzungsprojekten ein.

3. Strategische TMS-Nutzung

Ein optimal konfiguriertes Translation Management System liefert:

  • API-Integration: Direkte Anbindung an CMS, PIM und E-Commerce-Plattformen
  • Automatisierte Workflows: Reduktion manueller Eingriffe und administrativer Kosten
  • Translation Memory: Maximierung der Wiederverwendung bereits übersetzter Inhalte 

4. Smarte Multimedia-Workflows

Für die kosteneffiziente Lokalisierung von Multimedia-Content empfehlen wir:

  • Untertitelung statt Synchronisation: Kosteneinsparung von 60-70% bei vergleichbarer Wirkung
  • Voice-Over mit KI-Stimmen: Reduktion der Studiokosten bei guter Qualität
  • Transkriptionsbasierte Workflows: Textextraktion vor der Übersetzung für effizientere Prozesse

Auf unserer Übersichtsseite finden Sie alle Informationen zu den angebotenen Leistungen – inklusive der jeweiligen Kosten- Leistungsübersicht

Quick Wins: Sofort umsetzbare Kostensenkungsmaßnahmen

Diese Maßnahmen können Sie sofort umsetzen:

  • Translation-Memory-Audit durchführen
    Überprüfen Sie Ihre bestehenden Translation Memories auf Redundanzen und Inkonsistenzen. Oft lassen sich allein durch eine Bereinigung 5-10% Kosteneinsparung erzielen.
  • Projektkalender für 2025 erstellen
    Planen Sie wiederkehrende Übersetzungsaufgaben im Voraus und bündeln Sie sie zu größeren Paketen. Dies reduziert Express-Zuschläge und ermöglicht bessere Konditionen.
  • Internes Mini-Glossar für Top-50-Begriffe aufbauen
    Definieren Sie die 50 wichtigsten Fachbegriffe Ihres Unternehmens und stellen Sie deren konsistente Übersetzung sicher. Dieser Quick-Win reduziert Korrekturschleifen und verbessert die Qualität.
  • KI-Pilotprojekt für interne Dokumente starten
    Testen Sie maschinelle Übersetzung für unkritische interne Dokumente - ohne menschliches Post-Editing. Evaluieren Sie die Ergebnisse nach einem Monat.

Case Study: E-Commerce Erfolgsgeschichte

Wie ein internationaler Online-Händler seine Übersetzungskosten um 42% senkte

Unternehmensprofil

Ein wachstumsstarker Online-Händler für Mode und Accessoires mit Präsenz in 20 Sprachmärkten stand vor der Herausforderung, seine monatlich über 25.000 neuen Produktbeschreibungen schnell und kosteneffizient zu übersetzen, ohne dabei die Conversion Rate zu beeinträchtigen.

Herausforderungen:

  • Hohe Kosten bei großen Content-Mengen (50.000+ Produkte)
  • Häufige Sortimentswechsel mit kurzen Vorlaufzeiten
  • SEO-relevante Übersetzungen für verschiedene Märkte
  • Erhalt der Conversion Rate trotz Kostensenkung

Implementierte Lösung

 Intelligente Content-Segmentierung

Statt alle Inhalte gleich zu behandeln, wurde ein dreistufiges Modell implementiert:

Erzielte Ergebnisse

Finanzielle Einsparungen

Einmalige Investition:

45.000 €

Prozessoptimierung & Integration

Jährliche Einsparung:

120.000 €

42% der vorherigen Kosten

ROI erreicht nach nur 4,5 Monaten

Geschäftliche Vorteile

  • Time-to-Market  reduziert
  • Skalierbarkeit für Saisonspitzen gewährleistet
  • Übersetzungsbudget für Markteintritt in 5 neue Länder freigesetzt

Qualitätsmetriken

  • Conversion-Rate stabil bis leicht verbessert
  • SEO-Ranking verbessert
  • Kundenzufriedenheit bleibt auf Höchstniveau

Branchen-Tipps für E-Commerce

1. Smart-Content-Strategie entwickeln

Nicht alle Produkte benötigen die gleiche Übersetzungsqualität. Kategorisieren Sie Ihren Content nach Umsatzpotenzial und wählen Sie die passende Übersetzungsmethode – Premium-Übersetzung für Top-Seller, Smart Translation für Standard-Produkte und KI für Nischenprodukte.

2. Automatisierte Konnektoren einrichten

Die direkte Verbindung zwischen Ihrem Shop-System oder PIM und der Übersetzungsplattform eliminiert manuelle Prozesse und beschleunigt die Markteinführung erheblich. Moderne API-Lösungen ermöglichen nahtlose Integrationen ohne IT-Großprojekte.

3. SEO-optimierte Schlüsselwörter pflegen

Investieren Sie in marktspezifische Keyword-Recherchen und integrieren Sie diese in Ihre Übersetzungsprozesse. Eine mehrsprachige SEO-Strategie kann die Conversion-Rate um bis zu 20% steigern, während die Übersetzungskosten nur geringfügig steigen.

Zukünftige Entwicklungen bei Übersetzungskosten

Die Slator-Umfrage liefert wertvolle Einblicke in die zu erwartenden Preisentwicklungen:

  • 34% der Käufer erwarten sinkende Übersetzungspreise in den nächsten 12 Monaten
  • 24% rechnen mit Preissteigerungen
  • 26% gehen von stabilen Preisen aus

16% der Befragten sind noch unschlüssig. Doch die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die meisten Unternehmen KI-Effizienzgewinne nutzen werden, um mehr Inhalte zu lokalisieren, anstatt ihre Budgets zu kürzen.

Checkliste zur Kostenoptimierung

 
Analysieren Sie Ihren Content-Mix und definieren Sie die passende Übersetzungsmethode je nach Priorität
 
Zentralisieren Sie Ihre Übersetzungsprozesse, um Fragmentierung zu vermeiden
 
Investieren Sie in Terminologiemanagement für langfristige Kosteneinsparungen
 
Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihres TMS optimal oder prüfen Sie alternative Lösungen
 
Entwickeln Sie spezifische Workflows für Multimedia-Content
 
Reduzieren Sie manuelle Prozesse durch API-Integration und Automatisierung
 
Planen Sie Übersetzungsprojekte vorausschauend, um Express-Zuschläge zu vermeiden
 
Bauen Sie ein kontinuierliches Feedbacksystem auf, um Translation Memories zu verbessern

 

KI verändert die Übersetzungslogik. Effizienzgewinne entstehen nur durch gezielte Automatisierung und klar definierte Prozesse. Tolingo steht Ihnen dabei als erfahrener Partner zur Seite, mit maßgeschneiderten Lösungen für Digital-Commerce-Profis, Prozess-Optimierer und Compliance-Champions gleichermaßen. Informieren Sie sich mehr über unsere flexiblen Lösungen und Preismodelle für 2025

Mehr zu: Slator Localization Buyer Survey 2025

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