Wie bewerbe ich mich richtig in Deutschland?

Ratgeber: Bewerbung in Deutschland

Tipps, Tricks und wichtige Regeln, die es bei einer Bewerbung in Deutschland zu beachten gilt.

Du hast schon immer davon geträumt, einige Zeit ins Ausland zu gehen, dort die Kultur kennenzulernen, am besten dort zu arbeiten? Und nun möchtest du dich gern in Deutschland um einen Job oder ein Praktikum bewerben? Gute Idee!

Damit die Bewerbung in Deutschland auch erfolgreich ist, gilt es eine optimale Bewerbungsmappe zusammenzustellen. Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden:

  • Am wichtigsten für die deutsche Bewerbung ist das Anschreiben. Dies sollte klar, inhaltlich aussagekräftig und ohne Fehler sein.
  • Fast genauso wichtig ist der Lebenslauf. Dieser sollte sich auf maximal zwei Seiten beschränken. Unter Umständen sind auch drei Seiten vertretbar.
  • Nicht zu vergessen ist das Bewerbungsfoto. Dieses kann rechts oben auf der ersten Seite des CVs platziert werden. Besser jedoch ist es, ein eigenes Deckblatt mit Bewerbungsfoto anzulegen. Auf einer eigenen Titelseite wirkt das Bewerbungsbild nicht „gequetscht“, die Bewerbung wirkt professioneller.
  • Außerdem ist es in Deutschland nötig, der Bewerbung die wichtigsten Zeugnisse und Zertifikate in Kopie (nicht die Originale!) beizufügen (wie Schule, Ausbildung, Studium oder letzte Arbeitgeber:innen). Referenzen von ehemaligen Arbeitgeber:innen sind in Deutschland nicht üblich, können aber gern beigefügt werden.

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Weltkarte-Puzzle: Bewerbung in Deutschland

Die Bewerbungsmappe

Wenn du eine Bewerbung per Post versendest, dann nimm dir folgende Bewerbungstipps zu Herzen:

  • Die Bewerbungsmappe sollte aus festem, qualitativ hochwertigem Material bestehen. Eselsohren und Flecken dürfen keinesfalls vorkommen. Das macht einen schlechten Eindruck.
  • Verwende hochwertiges Papier in DIN A4 mit mindestens 100 g/qm.
  • Das Anschreiben legst du oben lose auf die Bewerbungsmappe (und nicht hinein).
  • Vergiss nicht das aktuelle Datum und deine Unterschrift auf dem Lebenslauf und dem Anschreiben.
  • Bei dem Bewerbungsfoto darf es sich nicht um eine Privataufnahme oder ein Bild aus dem Automaten handeln. Stattdessen sollte es von einem:einer professionellen Fotograf:in aufgenommen werden.
  • Benutze keine Klarsichthüllen, Büroklammern oder Schnellhefter.
  • Lege Zeugnisse nur in Kopie bei, niemals die Originale. Die Originale können gegebenenfalls auf Anfrage nachgereicht werden. Die Kopien sollten von guter Qualität sein.
  • Frankiere den Briefumschlag ausreichend und mach keine Schreibfehler, insbesondere beim Namen der Firma und des:der Ansprechpartners:in.

 

Das Anschreiben

Das perfekte Anschreiben ist der wichtigste Bestandteil der Bewerbung. Hier erhält der:die Arbeitgeber:in eine erste Arbeitsprobe von seinen potenziellen Mitarbeiter:innen. Zusätzlich erhält der:die Personalverantwortliche einen ersten Eindruck von dem:der Bewerber:in. Das Anschreiben sollte interessant geschrieben sein. Hier solltest du dem:der Leser:in vermitteln, warum gerade du am besten für den ausgeschriebenen Job geeignet bist. Nur wenn das gelingt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der:die Personalverantwortliche deine Bewerbung weiterliest und nicht aussortiert.

Wie sollte das Anschreiben aussehen?
Absender: Zuerst, entweder oben im Briefkopf und rechtsbündig in der Ecke, kommt der:die Absender:in mit Angaben zum Namen, Straße, Postleitzahl, Ort, Land. Zusätzlich ist es erforderlich, auch die Kontaktdaten wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer anzugeben. Achte auf die Vollständigkeit deiner Angaben.

Adressat: Auch die Angaben zum:zur Empfänger:in müssen vollständig und fehlerfrei sein.

Betreff: Der Betreff im Anschreiben steht über dem eigentlichen Text und wird fettgedruckt. Hier wird kurz gesagt, was der Grund für das Schreiben ist.

Anrede: Verwende möglichst die persönliche Anrede des:der Empfänger:in. Wird der:die Empfänger:in nicht konkret genannt, versuche diese:n telefonisch in Erfahrung zu bringen.

Der Hauptteil des Anschreibens: Das Anschreiben untergliedert sich vornehmlich in drei Abschnitte. Dazu gibt es natürlich einleitende und abschließende Phrasen. 
In der einleitenden Phrase gilt es, die Aufmerksamkeit des:der Leser:in zu gewinnen und zum Weiterlesen des Anschreibens zu motivieren. Im Hauptteil überzeugst du den:die Leser:in, warum du für die ausgeschriebene Tätigkeit perfekt geeignet bist. Hierfür ist es hilfreich, auf Erfahrungen im Lebenslauf zu verweisen, die für die gewünschte Position von Nutzen sind. Zudem sollte der:die Bewerber:in beschreiben, was er:sie an der Tätigkeit interessant findet und warum er:sie genau in diesem Unternehmen arbeiten möchte.
Am Ende des Anschreibens solltest du Gesprächsbereitschaft signalisieren und mit der Schlussformel „Mit freundlichen Grüßen“ abschließen. Achtung: Hier an die eigene Unterschrift denken.

Das komplette Anschreiben inklusive Adresse etc. sollte niemals länger als eine Seite sein. Die Sätze sind kurz und prägnant zu formulieren. Die Bewerbung sollte in jeden Fall auf das jeweilige Unternehmen sowie die spezielle Position zugeschnitten sein. Massenbewerbungen werden nicht gern gesehen. Wichtig ist, dass du auf dem Anschreiben deine Kontaktdaten angibst.
Zum Format des Anschreibens: Die Absätze sollen klar voneinander unterschieden werden. Verwende am besten den Flattersatz, da dieser die Optik auflockert.

 

Der Lebenslauf (CV)

Der Lebenslauf in seiner gängigen Form wird in Deutschland in der Regel tabellarisch angelegt. Auf der linken Seite steht dabei der Zeitraum (Monat/ Jahr bis Monat/ Jahr (Format: MM.JJJJ – MM.JJJJ), in welchem die jeweilige Aktivität (Arbeitsverhältnis, Studium, Sonstiges) stattgefunden hat.

Auf der zugehörigen rechten Seite steht Position, Institution (= Firma, Schule, Universität), Ort. Dazu eine kurze Beschreibung der Tätigkeiten bzw. Lerninhalte auflisten.

Ob der:die Bewerber:in die Stationen in seinem:ihren Lebenslauf chronologisch oder anti-chronologisch aufbaut, das heißt in welcher Reihenfolge er:sie auf die verschiedenen Tätigkeiten verweist, ist ihm:ihr selbst überlassen. Beide Varianten sind in Deutschland üblich.

Insbesondere für Bewerbungen von Personen mit keiner oder geringer beruflicher Erfahrung ist der chronologische Lebenslauf geeignet. Bewerber:innen, die bereits viel Arbeitserfahrung gesammelt haben, nutzen besser die anti-chronologische Variante. Bei dieser Variante werden die letzten Arbeitsverhältnisse zuerst aufgelistet. Arbeitserfahrungen, die zeitlich weiter zurückliegen, folgen im CV darunter. So kann der:die Arbeitgeber:in sofort erkennen, in welchen Bereichen der:die Bewerber:in die aktuellsten Erfahrungen hat.

Der Lebenslauf muss sehr sorgfältig und fehlerfrei erstellt werden. Vermeide Lücken, da dein Lebenslauf ansonsten unvollständig aussieht. Der:die Personalverantwortliche könnte gegebenenfalls denken, du hast etwas zu verbergen.

Weiterhin ist es gängig, den Familienstand und die Staatsangehörigkeit anzugeben. Auch ein seriöses Bewerbungsbild sollte keinesfalls fehlen. Gehe hierfür zu einem:einer professionellen Fotograf:in. Schon ein unprofessionelles Bewerbungsbild kann dazu führen, dass der:die Personalverantwortliche die Bewerbung aussortiert.
Früher war es üblich, dieses rechts oben in den Lebenslauf neben die persönlichen Daten einzufügen. Heutzutage wird das Bewerberfoto auf ein Deckblatt geklebt. Mit dem Deckblatt kann der:die Bewerber:in seiner:ihrer Bewerbung eine persönliche Note verleihen und somit einen höheren Wiedererkennungswert schaffen. Auf dem Deckblatt gibst du zudem deine Kontaktdaten, persönliche Daten und wofür du dich bewirbst an.

Äußerlich sollte der Lebenslauf maximal zwei Seiten umfassen. Starte den Lebenslauf mit der Überschrift „Lebenslauf“ oder „Curriculum Vitae“. Der Lebenslauf schließt mit einer Unterschrift und dem Datum.

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